Eine Reise durch die Zeit mit
architektonischen Renderings

Von Analog zu Digital

Visualisierungen in Form von architektonischen Renderings helfen Planungsbüros und Kunden gleichermaßen, Projekte bereits im Planungsprozess visuell greifbar zu machen und dienen somit einer schnelleren und nachhaltigeren Entscheidungsfindung. Sie vermitteln ein realistisches Bild der späteren gebauten Wirklichkeit und inspirieren alle Beteiligten bei der Weiterentwicklung bestehender Konzepte. Eine Reise durch die Geschichte der Architekturvisualisierung aus unserem Büro.

Renderings, also computergenerierte Bildinhalte, machen geplante Ideen oder Visionen in Form von fotorealistischen Visualisierungen anschaulich und verleihen diesen Ausdruck. Sie schaffen ein Verständnis dessen, was später einmal Realität werden soll und dienen der Designevaluierung – sowohl innerhalb des Designteams als auch mit Kunden. Kaum ein Kunde möchte die „Katze im Sack“ kaufen, sondern sich vor Zustandekommen eines Vertrages ein konkretes Bild des Projektes machen können.

Was heute meist der erste schnelle Schritt bei der Entwurfsplanung ist, galt früher als die alleinige Darstellungsform: die Handskizze. Von der schnellen Freihand-Zeichnung mit Bleistift und Papier hin zu aufwändig colorierten und detailgetreueren Skizzen gibt es auch hier eine vielfältige Bandbreite an Gestaltungsoptionen. Mit Aufkommen des Computers und entsprechend geeigneter Programme wurden die ersten Zeichnungen in computergenerierte Inhalte überführt, die realitätsnähere Formen und Abmessungen vorweisen konnten und die die Reaktion auf Modifikationen vereinfacht haben.

Die stetige technische Weiterentwicklung von Computern sowie deren Software und damit einhergehende höhere Rechenleistungen haben auch zu einem enormen Fortschritt in der Entwicklung der Renderings beigetragen. Geplante Projekte können heutzutage mit überschaubarem Zeitwaufwand als fotorealistische Darstellung abgebildet werden. Dreidimensional und perspektivisch können Entwürfe in einer 360 Grad Ansicht erarbeitet werden. Die Unterstützung durch Computerprogramme sorgt dafür, dass Änderungen schneller eingearbeitet oder auch verschiedene Designvarianten einfacher und zeitsparender verglichen werden können. So können Architekten, Bauingenieure und Baufachleute verschiedene Aspekte des geplanten Bauprojekts genauer untersuchen und schon vor Baubeginn architektonische Probleme und Ungenauigkeiten erkennen. Geplante Projekte können außerdem aus verschiedenen Perspektiven gezeigt und durch die Integration in die Umgebung besser beurteilt werden. Es entsteht ein realistischer Gesamteindruck und eine Atmosphäre, die dem Kunden die ungebaute Architektur erlebbar macht und so ein besseres Verständnis ermöglicht.

Die stilistischen Möglichkeiten bei der Darstellung der Renderings sind heute vielfältiger denn je. Unterschiedliche Anforderungen können durch den Stand der Technik und die Kreativität der Designer in einer hohen Bandbreite abgebildet werden. So werden nicht nur detailgetreue, fotorealistische Inhalte erstellt, sondern auch computergenerierte Darstellungen im Stil von Skizzen oder Aquarellen, die an Abbildungen aus vergangenen Zeiten erinnern. Bei all den schönen Ergebnissen darf jedoch auch die Technik, die diese erst abbildbar macht, nicht vergessen werden: sogenannte Renderfarmen mit einer großen Anzahl an Rechnern laufen auf Hochtouren, um die abstrakten Daten zu berechnen, in Pixel zu übersetzten und Bilder zu erzeugen.

Hard- und Software entwickeln sich immer weiter und es werden regelmäßig neue Features und Prozesse in den Computerprogrammen vorgestellt, durch die die Ergebnisse optimiert oder verschieden dargestellt werden können. So hat beispielsweise Virtual Reality (VR) die Visualisierungstechnik um einen tiefgreifenden Aspekt erweitert. Es werden immersive Rundgänge in Echtzeit ermöglicht, bei denen sich Auftraggeber und Architekten direkt „im Raum“ oder außerhalb eines virtuellen Gebäudes in einer simulierten Umgebung treffen können. Abgebildet und angesehen werden kann der Entwurf dann mithilfe einer VR-Brille. Als ein weiteres Zukunftsthema gilt die Darstellung von 3D-Visualisierungen durch holografische Bilder in der tatsächlichen, realen Umgebung. Dabei wird ein dreidimensionales, digitales und Echtzeit-interaktives Element in die existierende Umgebung projiziert und so zu einem Teil des Raumes. Diese Erweiterung der Realität um virtuelle Gegenstände wird unter dem Begriff der Augmented Reality (AR) verstanden.

Einen Schritt weiter in der Wertschöpfungskette geht die AR-Visualisierungsleistung Business Information Modelling (BIM) Maintenance beziehungsweise BIM Facility Management. Das digitale Modell einer Konstruktion bündelt alle relevanten Informationen und sorgt für Transparenz im Bauprozess und darüber hinaus; so können nach Fertigstellung des Projektes technische Anlagen besser überwacht und die Instandhaltung optimiert werden, was wiederum zu einer höheren Gebäudeffizienz führt. Weitere Nutzungsformen entlang des gesamten Lebenszyklus von Bauwerken stehen schon in den Startlöchern und wir sind gespannt, wie sie unseren Arbeitsalltag weiter beeinflussen.